Kommentar des Autors
Ich habe mich lange Zeit sehr schwer damit getan, hier etwas zu sagen.
Obschon es mein ursprünglichstes Ziel war , Mist zu schreiben — ist mir dies wohl doch nicht so gelungen . Möchte man im Nachhinein zumindest mal vermuten . . .
Ich schliesse keineswegs aus, dass die « Ode an den Hut » gefallen kann . Trotz ihres ganzen , etwas unvorteilhaften Hintergrundes , was deren Entstehung anbelangt .
Nur : im Vergleich mit meinen anderen Gedichten , von denen ich dort nicht eines mit solchem Lobgesang beschienen sah , mutet es ( mich ) doch eher befremdlich an .
Da die Geschmäcker unterschiedlich sind und bisweilen kurios ausfallen , lasse ich das Ganze
nun so stehen . Es zeigt sich darin aber der schleichende Zerfall der deutschen Lyrik — oder
vielmehr eben auch jener Zeit , in der menschlicher Geist noch etwas grösser war . . .
Dass mein « poetisches Ouvre » damit leider auch die Aufnahme in die dort jährlich immer wieder erscheindende Gedichte - Anthologie ( ausgewählte Werke ; damals aktuell : Band XIX )
finden würde , war mir hingegen von Anfang an bewusst .
Ich habe trotzdem teilgenommen . . .
Dort nicht anerkannt zu werden , bedarf einer Darbietung , für welche mir die Worte
Gott sei Dank bis heute fehlen .
Kleine Anmerkung am Rande :
Immerhin wurde die dichterische Phantasiefigur des « Alắnndĕlōn » , mit welcher ich des fulminanten
Hutes reckenhaftes Treiben poetisch in Gleichklang setzte , treffsicher erkannt :
In der Tat dachte ich dabei an den Schauspieler Alain Delon in der " Schwarzen Tulpe " ( 1964 ) .
Es war indessen nicht nötig , das Korrekturfähnchen für die Meisterwerke deutscher Dichtkunst ( XX )
dementsprechend anzupassen und dem Helden seinen wohlverdienten Namen derart brüsk in Abrede zu stellen . Intervenieren mochte ich aber nicht . . .
wo der Hopfen hockt , wird ein gut' Malz schon sein —
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